„Wie man nach einem Massaker humanistisch bleibt in 17 Schritten“

Theater Oberhausen widmet zwei Abende dem dem Massaker der Hamas-Terroristen

von Andreas Rehnolt/Red.


Theater Oberhausen widmet sich am Tag der Befreiung des KZ Auschwitz
dem Massaker der Hamas-Terroristen

Auf dem Programm gegen Antisemitismus steht unter anderem die Performance
einer israelisch-jüdischen Autorin mit dem Titel
„Wie man nach einem Massaker humanistisch bleibt in 17 Schritten“
 
Oberhausen - Das Theater in der Ruhrgebietsstadt Oberhausen widmet sich anläßlich des Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 26. und 27. Januar dem Massaker der Hamas-Terroristen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel. An beiden Tagen seien Besucherinnen und Besucher des Theaters eingeladen, „gegen jede Form von Antisemitismus Position zu beziehen und Solidarität zu zeigen, hieß es in einer Mitteilung der Bühne und „Der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 bleibt eine Zäsur im Leben jüdischer Menschen in Israel und der Diaspora und ein Tag immenser Brutalität.“
 
Am 7. Oktober 2023 verübte die Hamas ein Massaker von unfaßbarer Grausamkeit, das eine Gewaltspirale auslöste und sich aktuell zu einem Flächenbrand im Nahen Osten entwickelt, so die Theatermacher weiter. „Mit tiefem Mitgefühl schauen wir auf die hohe Zahl ziviler Opfer eines zu lange schwelenden Konflikts“ hieß es weiter. In Deutschland zeigt sich seit dem zivilisatorischen Bruch des 7. Oktober der „nirgendwo verschwundene Antisemitismus wieder ungeniert offen – er zeigt sich in vermeintlich harmlos erscheinenden Ressentiments und immer mehr manifesten Straftaten, die durch neue Querbündnisse sowie gestärkte alte Gruppierungen ermutigt werden“, so die Veranstalter.
 
Jüdische Menschen sehen sich laut Theater in Deutschland – auch in Oberhausen – antisemitischer Hetze ausgesetzt und fühlen sich nicht mehr sicher. Am 26. und 27. Januar widmen sich die jüdisch-israelischen Künstlerinnen Sapir Heller und Maya Arad Yasur in ihrer Textperformance dem Schmerz und der Hilflosigkeit, die der 7. Oktober hinterläßt. Ein Workshop in Zusammenarbeit mit der Gedenkhalle Oberhausen und ein Vortrag des Historikers Niklas Fischer-Myakis befassen sich mit dem Antisemitismus in seinen vielen Erscheinungsformen und der Verantwortung für das Erinnern.
 
Am Theater Oberhausen wollen wir weiter an jene Geschichten glauben, „die von Menschlichkeit und Miteinander erzählen. Und an die Chance, in aller Unterschiedlichkeit zusammenzuleben – mit allen!“, hieß es in der Ankündigung weiter. Die zweitägige Aktion versteht sich als „künstlerischer Zwischenruf, der auch versuche, den Glauben an Empathie und Menschlichkeit zum Weiter- und Überleben nicht zu verlieren“, so die Programm-Macher. Alle Veranstaltungen des Programmschwerpunkts sind kostenlos.